Mit dem Konzipieren und Realisieren eines grösseren Projekts (Gruppenprojekt, Abschlussarbeit als Einzel- oder Partnerarbeit) ist viel Aufwand und meistens auch Herzblut verbunden. Deshalb haben die Jugendlichen ein Recht auf eine differenzierte Rückmeldung (Fremdbeurteilung). Gleichzeitig haben sie die Pflicht, die eigene Arbeit kritisch unter die Lupe zu nehmen und sich selbst einzuschätzen (Selbstbeurteilung). Fremd- und Selbstbeurteilung tragen dazu bei, dass sich die Jugendlichen ein realistisches Selbstbild aufbauen können, das für die persönliche Entwicklung wichtig ist.

Die Beurteilung basiert auf den Grundsätzen von «Beurteilen und Fördern B&F». Es ist notwendig, dass das Beurteilungssystem für alle Beteiligten transparent ist und von einer pädagogischen Grundhaltung getragen wird. Dabei soll Begutachten – das Gute achten – im Vordergrund stehen und Wertschätzung spürbar werden.

  • Die Beurteilung im Projektunterricht beinhaltet immer Beurteilungskriterien zu, Produkt und Präsentation und bei der formativen Beurteilung zusätzlich zum Prozess.
  • Die Beurteilungskriterien werden den Lernenden zu Beginn eines Gruppenprojekts oder einer Abschlussarbeit im Sinne der Transparenz kommuniziert.

Es empfiehlt sich, vor einer summativen Beurteilung stets formative (förderorientierte) Beurteilungen durchzuführen, damit die Jugendlichen eine Orientierung erhalten. Die formative Beurteilung steht im Mittelpunkt des ganzen Prozesses. In ihrer begleitenden Funktion unterstützt die Lehrperson durch wiederkehrende förderorientierte Beurteilungssituationen den Prozessverlauf. Bei formativer und prognostischer Beurteilung werden der Prozess, das Produkt und die Präsentation miteinbezogen. Die Beurteilung soll grundsätzlich nur das bewerten, was im Projektunterricht vorher, beispielsweise in einem projektartigen Vorhaben, geübt werden konnte. Hier empfiehlt es sich, den Lernenden bei vorhergehenden Übungen jeweils eine formative Beurteilung zu geben.

Abschliessend an formative Beurteilungen findet mit der Abgabe eines Projekts (Gruppenprojekt, Abschlussarbeit) eine summative Beurteilung statt. Bei der summativen Beurteilung werden das Produkt und die Präsentation beurteilt. Die Beurteilung bzw. Bewertung kann eine Note in Ziffern oder auch eine schriftliche Rückmeldung sein. Es empfiehlt sich, auf jedes benotete Projekt ein Beurteilungsgespräch (mündliche Rückmeldung) folgen zu lassen.

Im Kanton Zug ist das Formular zur Vereinbarung der Abschlussarbeit entweder im Original, wie es in LehrerOffice zur Verfügung steht oder alternativ mit einem eigenen Dokument, sofern es inhaltlich dem Formular des Kantons Zug entspricht, zu verwenden. Unterstützend für den Projektunterricht stehen verschiedene Dokumente wie Bewertungsraster zur Abschlussarbeit, Vorlagen für Gruppenprotokolle und Projektjournale, Unterlagen für die Lerngruppenarbeit, Selbstbeurteilungen und Standortbestimmungen zur Verfügung.

Den Kompetenzaufbau zum Projektunterricht können Lehrpersonen als Planungshilfe für den Projektunterricht einsetzen. Der Projektunterricht wird im Zeugnis des 1. und 2. Semesters des 9. Schuljahres mit «besucht» ausgewiesen. Im 2. Semester wird die Abschlussarbeit mit Titel und Note im Zeugnis aufgeführt. Zudem wird eine ausführliche Beurteilung mit dem verbindlichen Formular «Beurteilung der Abschlussarbeit» in LehrerOffice ausgefüllt und als Beilage dem Zeugnis beigelegt.